Viele Babys lieben es, zu planschen und sich im warmen Wasser zu bewegen. Denn das erinnert sie oft an die schöne und geborgene Zeit in Mamas Bauch. Babyschwimmen kann daher eine tolle Möglichkeit sein, die Eltern und Kind viel Spaß macht. In diesem Beitrag erfährst du, ab wann ein Kurs sinnvoll ist, welche Vorteile er hat und was du beachten solltest. Du überlegst, ob ein Schwimmkurs für euch überhaupt das richtige ist? Auch dafür gebe ich dir hier Entscheidungshilfen.
Was sind die Vorteile von Babyschwimmen?
Der Begriff Babyschwimmen stimmt eigentlich nicht ganz – es müsste vielmehr Wasserspaß oder Wassergewöhnung heißen. Denn darum geht es: Dein Baby lernt hier mit viel Freude das nasse Element kennen. Dabei gibt es jede Menge zu entdecken und zu erleben. Darum kann ein Kurs sinnvoll sein:
- Bewegung: Dein Schatz kann sich im Wasser besonders ausgiebig und intensiv bewegen. Denn der Auftrieb ermöglicht ihm Positionen und Abläufe, die Babys auf dem Trockenen noch nicht durchführen können. Ob nahezu schwereloses Gleiten durch das Wasser, Liegen im Mamas Arm oder wildes Strampeln – all das fördert das Körpergefühl und damit die motorische Entwicklung deines Kindes.
- Erfahrungen: Das Wasser spricht andere Sinne an. Wasser fließt durch die Hand deines Kindes, Tropfen benetzen sein Gesicht, die Haut wird nass. All das sind wichtige Eindrücke und Erfahrungen für die Entwicklung.
- Eltern Kind Bindung: Beim Babyschwimmen hältst du dein Kind ganz nah bei dir. Ihr habt engen Hautkontakt und viel gemeinsamen Spaß im Element Wasser. Das fördert spielerisch die Bindung zwischen Elternteil und Kind.
- Sport: Schwimmen kannst du in dem Kurs zwar nicht, weil du dich um einen Säugling kümmerst. Aber natürlich profitierst auch du von der Unterrichtsstunde. Für Mamas oder Papas, die mitkommen, ist das ähnlich fordernd wie eine Stunde Wassergymnastik. So machst auch du ganz nebenbei Sport.
- Kontakte knüpfen: Beim Babyschwimmen kommst du ganz automatisch in den Austausch und in Gespräche mit anderen Mamis und Papis. Eine tolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und vielleicht sogar neue Freundschaften entstehen zu lassen!
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Ab wann kann ich mit meinem Kind einen Schwimmkurs besuchen?
Die meisten Kurse zum Babyschwimmen richten sich an Säuglinge ab drei Monaten. Denn ab diesem Alter können viele Kinder ihr Köpfchen selbst halten. Das macht viele Übungen im Wasser leichter oder überhaupt erst möglich. Sei unbesorgt, wenn du meinst, dass dein Baby mit zwölf Wochen noch zu jung für einen solchen Kurs ist. Viele Angebote richten sich an Kinder in einer gewissen Zeitspanne – also zum Beispiel von drei bis zwölf Monaten im ersten Lebensjahr. So könnt ihr auch später noch problemlos einsteigen.
Wichtig ist, dass du ein gutes Gefühl hast. Zudem sollte dein Kind gesund, fit und frei von Atemwegserkrankungen sein. Haben du oder dein Baby Hautprobleme oder Asthma, sprich mit euerm Arzt. Wenn zum Beispiel das Wasser einen geringen Chlorgehalt hat oder das Schwimmbad Salzwasser einsetzt, ist eine Teilnahme oft doch möglich.
Wie läuft Babyschwimmen ab?
Wohlbefinden, Freude und positive Eindrücke vom Element Wasser stehen im Mittelpunkt für Eltern und Baby. Das beginnt schon bei der Wassertemperatur – angenehm warm ist das Becken. Mindestens 33 Grad sind es. Denn hohe Temperaturen regen ein Baby zur Bewegung an. Viele Babys fangen schon direkt auf dem Arm ihrer Eltern an zu Strampeln und zu Plantschen. Nun startet der Kursleiter die Stunde – oft mit einem Lied oder einer kleinen Bewegungsübung.
Unter Anleitung erfährst du, wie du ein Baby im Wasser sicher halten, bewegen und ziehen kannst. Spielerisch gewöhnst du es an diese neue Umgebung. Ob eine Handvoll Wasser, die sanft auf seine Brust tropft oder Gleiten durch das Becken zur Musik – die Übungen fördern spielerisch die Motorik deines Babys. Je nach Alter können auch Bälle, Ringe oder anderes Spielzeug verwendet werden. Eine Schwimmstunde dauert meist zwischen 30 und 45 Minuten.
Muss mein Baby beim Schwimmen tauchen?
Alle Übungen, die der Kursleiter vorschlägt, sind ein Angebot an dein Baby und dich. Ihr entscheidet individuell, was ihr davon annehmt. Denn nicht jedes Kind ist von Anfang an eine kleine Wasserratte. Einige lieben zum Beispiel Wasser über ihrem Kopf, andere müssen sich daran erst noch gewöhnen.
Um die Eltern-Kind-Bindung zu festigen, ist es wichtig, nur solche Übungen zu machen, hinter denen ihr beide steht. Das gilt vor allem für das Tauchen. In einigen Kursen können Kinder unter Anleitung und nach Vorbereitung unter Wasser gleiten. Dafür wird der angeborene Atemschutzreflex genutzt, den Säuglinge normalerweise von Natur aus haben. Es kann jedoch auch sein, dass sich ein Baby dabei erschreckt und das gar nicht mag. Auch ohne Tauchen ist das Babyschwimmen ein tolles Erlebnis im ersten Lebensjahr!
Packliste: Das braucht ihr für euern Besuch im Schwimmbad
Eine gute Vorbereitung hilft, damit das Babyschwimmen auch für Eltern entspannt ist und ihr alles griffbereit habt. Das gehört in eure Badetasche:
- Eine Schwimmwindel, die das große Geschäft aushält. Es gibt sie zum Beispiel im Drogeriemarkt in verschiedenen Größen. Nimm sicherheitshalber mehrere Exemplare für eine Schwimmstunde mit.
- Wenn du magst, eine Badehose, die du über die Schwimmwindel ziehst.
- zwei Handtücher fürs Baby – eins zum Abtrocknen und eins zum Drauflegen.
- ein Bademantel oder ein Badeponcho
- ein Babyduschgel
- Wechselsachen, frische Windeln, Feuchttücher
- eine Hautpflegecreme, mit der du das Baby nach dem Abduschen eincremst.
- Etwas zu essen und zu trinken, denn Schwimmen macht hungrig. Das gilt für Eltern und Kind, sofern es nicht gestillt wird.
- Für dich brauchst du Badekleidung, Badeschuhe und Handtücher.
Wie finde ich einen Babyschwimmkurs?
Je nach Anbieter findet Babyschwimmen zum Beispiel in einem öffentlichen Schwimmbad oder einem Freizeitbad statt. Auch einige Krankenhäuser oder andere medizinische Einrichtungen mit einem eigenen Bad bieten solche Kurse an. Hier sind die Wasserflächen oft kleiner, dafür die Temperaturen aus gesundheitlichen Gründen deutlich höher und angenehmer. Es gibt sowohl Vereine wie auch private Schwimmtrainer, die die Kurse veranstalten. Je nach Nachfrage empfehle ich eine frühzeitige Anmeldung. Oft gibt es Wartelisten, sodass es einige Zeit dauern kann, bis ihr einen Platz erhaltet. Die Kosten für einen Kurs sind ganz unterschiedlich. Einige Krankenkassen übernehmen die Gebühr – frage einfach einmal nach.
Wann sollte ich besser nicht zur Wassergewöhnung gehen?
Du bist dir noch unsicher, ob ihr zum Babyschwimmen gehen solltet? Es kann viele Gründe geben, aus denen eine Teilnahme an einem Baby-Schwimmkurs nicht ratsam ist:
- Das Baby hat Allergien und der Arzt rät daher davon ab.
- Es macht deinem Kind keinen Spaß. Nicht jeder ist eine Wasserratte und es gibt auch andere tolle Bewegungsspiele, mit denen du die motorische Entwicklung förderst.
- Du fühlst dich nicht wohl im Wasser oder es ist dir zu viel, mit einem Säugling Schwimmen zu gehen. Denn Ausziehen, Duschen, Anziehen – all das mit einem nassen Kind auf dem Arm – kann sehr stressig sein.
- Ihr findet keine passenden Kurstermine. Wenn die Wartelisten lang sind, die Uhrzeiten nicht zum Schlafrhythmus passen oder das andere Elternteil arbeiten muss und daher nicht auf das ältere Kleinkind aufpassen kann – es gibt auch organisatorische Gründe, aus denen ein Besuch gerade nicht möglich ist.
Auch wenn Babyschwimmen gerade sehr angesagt ist: Lasse dich nicht unter Druck setzen. Kinder lernen genauso gut Schwimmen, wenn sie erst später ein Schwimmbad besuchen. Bei vielen kommt richtige Zeitpunkt, wenn aus dem Säugling ein Kleinkind geworden ist, das das Wasser liebt und vielleicht sogar herein springt!