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Osteopathie in der Schwangerschaft: So gut ist sie für Mama und Baby

Osteopathie in der Schwangerschaft: So gut ist sie für Mama und Baby

Julia
Hebammenwissen von: Julia
Lesedauer: 8 min.

Deine Schwangerschaft ist eine aufregende und wunderschöne Zeit – in der aber ab und an auch kleinere Beschwerden auftreten können. Viele werdende Mamis berichten von Rückenschmerzen, Sodbrennen oder auch Wassereinlagerungen. Da ist Osteopathie eine natürliche und sanfte Methode, um dir zu helfen. Ganz ohne Medikamente, nur mit den bloßen Händen behandelt dich der Therapeut. Gleichzeitig kann er auch deinem ungeborenen Kind viel Gutes tun und so die Babybauchzeit noch angenehmer gestalten. Du bist neugierig? In diesem Beitrag habe ich für dich alle wichtigen Informationen rund um Osteopathie in der Schwangerschaft zusammengestellt. Du erfährst, wie die Behandlung abläuft, bei welchen Symptomen sie dir helfen kannst und wann du eher vorsichtig sein solltest.

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Osteopathin behandelt schwangere Frau

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die sich auf die Wiederherstellung der körperlichen Balance und Beweglichkeit konzentriert. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Osteopathen verwenden sanfte manuelle Techniken, um allein mit ihren Händen die Beweglichkeit von Muskeln, Gelenken und Gewebe im Körper zu verbessern. Die Behandlung zielt darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Weil Osteopathie eine besonders schonende Behandlungsmethode ist, können auch Kinder, Babys und Schwangere so therapiert werden.

Frau mit Rückenschmerzen braucht Osteopathie in der Schwangerschaft

Sanfte Unterstützung bei körperlichen Anpassungen

Während deiner Schwangerschaft durchläuft dein Körper viele Veränderungen. Dein Bauch wächst, dein Rücken hat plötzlich viel mehr an Gewicht zu tragen und dein wachsendes Baby drückt deine Organe zur Seite. Gleichzeitig braucht dein kleiner Schatz mehr Platz, um sich gut zu entwickeln. Bei all diesen Herausforderungen kann dich Osteopathie unterstützen:

  • Vor allem im ersten Trimester führt die die Hormonumstellung bei vielen werdenden Mamis zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Osteopathie in der Schwangerschaft unterstützt deinen Körper dabei, diese Umstellungen einfacher zu bewältigen. Damit fördert die Behandlung auch die Einnistung des Embryos und seine gute Versorgung.
  • Später wird dein Gewebe weicher, damit dein Baby genug Platz hat. Dadurch kann es zu Instabilitäten in den Gelenken kommen, die Rückenschmerzen und Beschwerden in den Iliosakralgelenken oder auch im Beckenbereich verursachen. Der Osteopath ist in der Lage, diese Veränderungen mit sanften Griffen zu korrigieren und die schmerzenden Regionen  zu beruhigen.
  • Rückt die Geburt näher, bereiten osteopathische Behandlungen dein Becken auf die Entbindung vor. Gleichzeitig kann der Therapeut dabei unterstützen, eine mögliche Fehllage deines Babys sanft zu korrigieren.

Osteopathie in der Schwangerschaft ist nicht damit nur eine Behandlungsmethode bei Beschwerden, sondern kann auch bei der Geburtsvorbereitung helfen.

Schwangere Frau mit Nackenschmerzen

Bei welchen Beschwerden hilft Osteopathie in der Schwangerschaft?

Wenn du schwanger bist, wird dir bei vielen Medikamenten und klassischen Behandlungsmethoden eher zu Vorsicht geraten. Denn es besteht immer ein Risiko, dass Inhaltsstoffe oder bestimmte therapeutische Griffe Auswirkungen auf dein Kind haben. Nicht so jedoch bei der Osteopathie. Sie gilt als besonders schonend. Daher kann sie eine wunderbare Alternative sein, um dir zum Beispiel ganz konkret bei diesen Schwangerschaftsbeschwerden zu helfen:

  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Blockaden im Halsbereich und der Brustwirbelsäule
  • Nackenschmerzen
  • Verdauungsproblemen
  • Sodbrennen

Frau braucht Osteopathie in der Schwangerschaft wegen Sodbrennen

  • Kreislaufbeschwerden
  • Beschwerden im Beckenbereich wie zum Beispiel Symphysen-Schmerzen 
  • Atemprobleme
  • Wassereinlagerungen wie Ödeme oder Lymphstau
  • schwangerschaftsbedingtem Kribbeln in den Händen, das sogenannte Karpaltunnelsyndrom
  • ungünstige Lage deines Babys

Dabei profitierst du nicht nur durch die Behandlung. Oft gibt es auch Übungen, die du leicht zuhause durchführen kannst und die deinem Körper guttun. Der Osteopath wird sie dir gerne verraten.

Therapeutin behandelt Rücken mit Osteopathie in der Schwangerschaft

Wie funktioniert eine osteopathische Behandlung?

Wenn du zum ersten Mal bei einem Osteopathen bist, fragt er dich zunächst in einem Gespräch nach deinen Beschwerden und deiner Vorgeschichte. Falls du bereits Befunde, Röntgenbilder oder MRT-Aufnahmen hast, bringe diese mit. Anschließend untersucht dich der Therapeut. Oft erkennt er schon Fehlstellungen, wenn du geradestehst. Mit seinen Händen ertastet er Störungen oder Verhärtungen im Gewebe und der Muskulatur. Mit sanften Griffen, Dehnungen und schonenden Techniken behandelt dich der Experte anschließend.

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Dabei kann es sein, dass er dich an ganz anderen Stellen behandelt als an deinen schmerzenden Punkten. Denn im Körper hängt alles zusammen, viele Bereiche sind miteinander verbunden. So führt mitunter eine Behandlung am Rücken dazu, dass Kopfschmerzen verschwinden. Die Griffe empfinden die meisten Frauen als sehr angenehm. Osteopathische Handlungen sind ja bereits bei Babys möglich und viele von ihnen schlafen während der Sitzung ein. Du brauchst dir also wegen möglicher Schmerzen oder unangenehmer Empfindungen keine Sorgen zu machen. Meist ist genau das Gegenteil der Fall.

Schulterbehandlung beim Osteopathen

Hier findest du den passenden Therapeuten

Nur ausgebildete Ärzte, Physiotherapeuten oder Heilpraktiker dürfen sich in Deutschland zum Osteopathen weiterbilden. Wenn du einen solchen Therapeuten suchst, solltest du darauf achten, dass er eine Fortbildung zur osteopathischen Behandlung schwangerer Frauen absolviert hat. So kannst du sicher sein, dass er sich bestmöglich mit deinen besonderen Bedürfnissen auskennt. Du findest Osteopathen zum Beispiel beim

Häufige Fragen zu Osteopathie in der Schwangerschaft

Viele werdende Mamis interessieren sich für Osteopathie in der Schwangerschaft. In meinem Berufsalltag erreichen mich hierzu besonders häufig diese Fragen:

Schwangere Frau hält sich den Bauch

Ist Osteopathie in der Schwangerschaft gefährlich?

Nein. Richtig durchgeführt, stellt Osteopathie in der Schwangerschaft eine sichere und schonende Behandlungsoption bei vielen Beschwerden dar. Der Therapeut kennt sich aus und weiß, welche Techniken er anwenden darf. Das sogenannte “Einrenken”, also invasive oder manipulative Techniken, vermeidet er bei werdenden Müttern. Außerhalb der Schwangerschaft sind das gängige Behandlungsoptionen, bei Schwangeren könnten diese Griffe jedoch unter Umständen vorzeitige Wehen auslösen.

Was kostet eine Behandlung beim Osteopathen?

Das ist ganz unterschiedlich. Die Spannbreite für einen Termin beim Osteopathen liegt meist zwischen 60 und 150 Euro.

Therapeut behandelt Rückenschmerzen mit Osteopathie in der Schwangerschaft

Wer bezahlt Osteopathie in der Schwangerschaft?

Meist müssen gesetzlich Versicherte die Behandlung beim Osteopathen selbst bezahlen. Hintergrund ist, dass es für die Versicherungen noch nicht genügend wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit dieser Methode gibt. Einige Krankenkassen zahlen jedoch einen Zuschuss für einen oder mehrere Termine. Erkundige dich hier am besten vorher bei deiner Versicherung und den genauen Bedingungen. Meist brauchst du zum Beispiel eine ärztliche Verordnung.

Kann der Frauenarzt Osteopathie verschreiben?

Ja, dein Frauenarzt – aber auch dein Hausarzt, dein Orthopäde oder sogar dein Zahnarzt – kann dir Osteopathie in der Schwangerschaft verschreiben. Als gesetzlich Versicherte musst du meist einen Anteil der Kosten oder sogar die gesamten Kosten der osteopathischen Behandlung selbst tragen. Frage hier bei deiner Krankenkasse nach.

Therapeutin hilft mit Osteopathie in der Schwangerschaft bei Nackenbeschwerden

Hat Osteopathie in der Schwangerschaft Nebenwirkungen?

War dein Gewebe besonders verspannt, kann es sein, dass du nach einer osteopathischen Behandlung leichte Muskelschmerzen oder auch eine starke Müdigkeit verspürst. Das verschwindet aber schnell wieder von alleine.

Ist Osteopathie in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja, und zwar ausdrücklich! In der Schwangerschaft setzt der Therapeut besonders sanfte Methoden und entspannende Techniken ein. So unterstützt er dich und dein Baby optimal. Gleichzeitig nimmt er Rücksicht auf deine besondere Situation. So werden Schwangere meist in der Seitenlage oder auch im Sitzen behandelt. Oft empfiehlt er dir auch leichte Übungen, die zu zuhause selbst machen kannst.

Schwangere Frau macht Rückenübungen

Wann sollte man keine Osteopathie machen?

Bei einigen gesundheitlichen Herausforderungen sollten Betroffene zunächst vorab das Gespräch mit dem Therapeuten suchen. Das gilt zum Beispiel bei Blutgerinnungsstörungen, Organentzündungen, Knochenerkrankungen oder Krebs. Manchmal kann der Osteopath bei der Behandlung unterstützen oder bittet darum, vorher mit mit dem Facharzt eine mögliche Therapie abzuklären.

Osteopathie in der Schwangerschaft 1. Trimester?

Du kannst dich in allen Phasen deiner Schwangerschaft von einem Osteopathen behandeln lassen. Im ersten Trimester, aber auch im zweiten und dritten Trimester unterstützt dich Therapie dich und dein Baby auf sanfte und schonende Weise.

Schwangere Frau mit Rückenschmerzen

Hilft Osteopathie bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?

Viele werdende Mamis sind aufgrund körperlicher Umstellungen und Gewichtsverlagerung von Rückenschmerzen betroffen. Wissenschaftler haben in einer Studie gezeigt, dass Osteopathie Rückenschmerzen während und nach einer Schwangerschaft lindert.

FAZIT

Osteopathie in der Schwangerschaft – das ist wichtig

Du suchst eine natürliche Methode, die dir als werdende Mami bei verschiedenen Beschwerden hilft? Dann kann Osteopathie in der Schwangerschaft das richtige für dich sein. Denn mit den schonenden Techniken darf dich der Therapeut auch in dieser besonderen Zeit behandeln. Aus meiner langjährigen Berufserfahrung als Hebamme kenne ich viele Schwangere, denen Osteopathie zum Beispiel bei Rückenschmerzen oder Schmerzen in der Beckengegend wie der Symphyse geholfen hat. Eine Garantie für den Behandlungserfolg gibt es jedoch nicht. Je nach Schweregrad der Beschwerden können eine oder mehrere Sitzungen nötig sein. Auf jeden Fall hast du beim Osteopathen eine besonders sanfte und erholsame Zeit für dich. Denn die Griffe und Bewegungen sind sehr angenehm und fördern das Wohlbefinden.

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