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Wochenfluss – alles über die Lochien

Wochenfluss – alles über die Lochien

Julia
Hebammenwissen von: Julia
Lesedauer: 3 min.

Im Wochenbett blutet es aus der Haftstelle der Plazenta – der Wochenfluss ist der Spiegel deiner Wundheilung. Dein Körper stößt dabei das Gewebe ab, welches nach der Schwangerschaft und Geburt nicht mehr benötigt wird. Die Dauer der Blutung ist ungefähr sechs Wochen. Währenddessen verändern sich Aussehen, Menge und Konsistenz. In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Thema wissen solltest.

Tipp: In unserem Kurs „Babys erstes Jahr & Wochenbett“ findest du eine Reihe an hilfreichen Hinweisen rund um deine Wochenbettzeit und das erste Babyjahr.

Daraus besteht der Wochenfluss

Mit dem Wochenfluss wird die Wundheilung der Gebärmutter vorangetrieben. Er besteht vor allem aus Blut und Scheidenflüssigkeit. Außerdem kann er Überreste der Eihaut, Mekonium, Käseschmiere oder Lanugobehaarung enthalten. Oftmals besteht er ebenfalls aus abgestorbenem Gewebe und Lymphe. Der Anteil der einzelnen Bestandteile variiert – auch über den Verlauf des Wochenbettes.

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Verlauf & Dauer des Wochenflusses

Die Lochien sehen nicht immer gleich aus. Es verändern sich zum Beispiel die Farbe oder die Menge. Bedenke, dass der Ablauf von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. Die hier angegebenen Informationen sind dabei lediglich Richtwerte. Falls dir etwas ungewöhnlich vorkommt oder sich deine Beobachtungen sehr stark von dem üblichen Verlauf unterscheiden, dann sprich jedoch lieber deine Hebamme oder deinen Frauenarzt darauf an.

Wie lange die Blutung dauert, ist ebenfalls unterschiedlich. In der Regel sind es bis zu 6 Wochen nach der Geburt. Wenn sie schon deutlich früher wieder aufhört, solltest du dies ebenfalls abklären.

  • 1.–3. Tag (Lochia rubra): Am Anfang ist die Blutung noch recht stark. Du verlierst deutlich mehr Flüssigkeit als während deiner Periode. Die Flüssigkeit ist blutig-rot und eher flüssig.
  • Nach einer Woche (Lochia fusca): Die Flüssigkeit wird etwas weniger, ist aber immer noch stark. Nach wie vor ist sie ziemlich flüssig. Auch die Farbe verändert sich und geht mehr ins Bräunliche.
  • Nach zwei Wochen (Lochia flava): Ab jetzt wird es vermutlich schon deutlich weniger Flüssigkeit sein, die eher rahmig ist. Die Blutung nimmt schon ab und farblich geht es mehr ins Gelbliche.
  • Nach 3 Wochen (Lochia alba): Du hast jetzt wahrscheinlich nur noch einen geringen Ausfluss. Dieser sieht ähnlich aus wie vor der Schwangerschaft: weißlich und ein bisschen wässrig.
  • 4.–6. Woche: Die Blutungen ebben langsam ab und die Farbe ist eher weißlich.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt

Nach einer Sectio sind die Blutungen deutlich weniger stark als nach einer natürlichen Geburt. Das liegt daran, dass beim Kaiserschnitt die Gebärmutter teilweise ausgeschabt wird. Ansonsten gelten jedoch dieselben Empfehlungen wie nach einer natürlichen Entbindung. Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann sprich am besten deine Frauenärztin oder deine Hebamme an.

Hygiene im Wochenbett: Tampons oder Binden?

Auf Tampons solltest du jetzt unbedingt verzichten. Auch wenn es verlockend ist: Der Tampon sorgt dafür, dass sich Bakterien in der Vagina leichter vermehren können. Gleichzeitig kann das Blut nicht mehr abfließen. Das kann zu Krankheiten und Schmerzen führen. Es gibt spezielle Binden für Wöchnerinnen, die du nutzen kannst. Diese sind dicker und kommen ohne den Plastikstreifen. Denn dieser schränkt die Wärmeabgabe ein und ist daher auch nicht zu empfehlen.

Tipp: Sex nach der Geburt ist möglich, falls du schon Lust darauf hast und deine Geburtsverletzungen ausreichend verheilt sind. Benutze jedoch dabei ein Kondom – es kann gerade leichter zu Infektionen kommen.

Lochien – wann muss ich zum Arzt?

Nach der Entbindung oder dem Kaiserschnitt kann es schon einmal zum Lochialstau kommen. Dabei verbleibt das Blut größtenteils in der Gebärmutter, weil der Muttermund nicht weit genug geöffnet ist. Dieser Stau kann zu einer Entzündung in der Gebärmutter führen und sollte schnell behandelt werden. Wenn deine Blutung frühzeitig aufhört oder du Fieber, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen bekommst, solltest du unbedingt deine Hebamme oder deinen Arzt anrufen.

Ebenfalls abklären solltest du eine sehr starke Blutung oder einen unangenehmen, fischigen Geruch. Nicht bedenklich sind in der Regel die sogenannten Koagel. Dabei bilden sich aus dem Blut Klumpen, die auch mal etwas größer sein können. Wenn sie jedoch sehr häufig auftreten oder du dir unsicher bist, dann besprich auch das mit deinem Gynäkologen.

Hinweis: Um einen Lochialstau zu vermeiden, kannst du dich häufiger mal auf den Bauch legen. Das hilft der Gebärmutter dabei, die Flüssigkeit abzugeben.

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