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Quarkwickel bei Milchstau – Anleitung, Anwendung und mehr

Quarkwickel bei Milchstau – Anleitung, Anwendung und mehr

Julia
Hebammenwissen von: Julia
Lesedauer: 4 min.

Ein Milchstau kann bei frischgebackenen Müttern vor allem in den ersten Monaten der Stillzeit auftreten – teilweise kommt er auch mehrfach in der gesamten Stillzeit vor. Das ist zwar unangenehm, die Behandlung verläuft aber normalerweise gut. Wir können dir Quarkwickel sehr ans Herz legen, um die Milch wieder anzuregen. Sie sind einfach vorzubereiten, wirken entzündungshemmend, kühlen effektiv und können auch stärkere Schmerzen gut lindern. Wie du die Wickel vorbereitest, deine Haut und die Brustwarzen dabei schonst und was es noch zu beachten gibt, erfährst du hier.

Wichtig: Du solltest dich bei einem Milchstau am besten gleich in den ersten Tagen an deine Hebamme wenden, damit sie dich unterstützen kann. Geht es dir nach einigen Tagen noch nicht besser oder du hast noch Schmerzen oder hohes Fieber, dann frage für die Behandlung am besten nach ärztlicher Hilfe.

Milchstau – was ist das und wie erkennst du ihn?

Ein Milchstau entsteht häufig durch Stress oder Überlastung – meistens kurz nach dem Stillbeginn. Gerade beim ersten Baby setzen sich stillende Mütter oft unter Druck. Sie möchten, dass für ihr Kind alles perfekt ist und nehmen dabei zu viel auf sich. Dabei musst du für dein Baby keineswegs perfekt sein. Der zugrundeliegende Druck wirkt sich auch auf den Körper aus und kann unter anderem zu einem Milchstau führen.

Wie der Name schon sagt, staut sich die Milch bei einem Milchstau in deiner Brust oder in beiden Brüsten. Manchmal kann daraus eine Brustentzündung (Mastitis) entstehen. Abstillen musst du dein Kind in der Regel aber nicht. Typische Symptome für einen Milchstau sind:

  • Rötung an einer oder beiden Brüsten
  • Schmerzhafte Verhärtung der Brust
  • Kleine, harte Stellen in der Brust
  • Manchmal Gliederschmerzen & Fieber

Stillen oder Flasche – wenn du dich mit der Entscheidung schwer tust, dann sieh doch mal in unserem Ratgeber vorbei.

Quarkwickel und ihre Vorteile bei einem Milchstau

Quark ist ein optimales Hausmittel, um einen Milchstau unterstützend zu behandeln. Er wirkt gut gegen Entzündungen, ist kühlend und lindert damit die Schmerzen. Außerdem ist Quark günstig und steht in vielen Haushalten sowieso schon im Kühlschrank. Die Herstellung von Quarkwickeln ist zudem kinderleicht. Sie können auch anderweitig angewandt werden, zum Beispiel als Kompressen bei Sonnenbrand.

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Quarkwickel: Anleitung für das praktische Hausmittel

Ein Quarkwickel ist einfach gemacht und du brauchst nicht viel dazu. Wir benutzen am liebsten ein Spucktuch, weil du davon sowieso einige zuhause hast. Außerdem sind sie nachhaltig und können mehrfach verwendet werden.

Zubehör:

  • 1 Packung Quark
  • 1 Spucktuch
  • 1 Löffel oder 1 Teigschaber

So geht’s:

  1. Lege das Spucktuch auf einer ebenen Oberfläche aus und falte es einmal der Länge nach.
  2. Als nächstes das Spucktuch der Länge nach dritteln und die Schichten übereinander legen.
  3. Bestreiche die Mitte der Fläche mit dem kalten Quark. Du kannst dazu den Löffel oder den Teigschaber benutzen. Die Fläche darf gerne etwas dicker bestrichen werden.
  4. Falte das untere Drittel wieder aus und lege es über die mit Quark bestrichene Fläche. Der Quark sollte dabei ganz bedeckt sein.
  5. Forme aus dem Tuch einen Ring und lege diesen um die Brust herum. Die Brustwarze solltest du aussparen, da sie sonst etwas aufweichen könnte. Gerade wunde Brustwarzen sollten nicht abgedeckt werden. Mehr zum Thema erfährst du in unserem Beitrag Stillen: Wunde Brustwarzen.

Quarkwickel richtig nutzen – unsere besten Tipps

Um den Milchstau effektiv zu behandeln, haben wir noch einige Tipps für dich mitgebracht. So kannst du aus den Quarkwickeln das meiste herausholen.

  • Der Quarkwickel kann bis zu dreimal benutzt werden – in der Zwischenzeit legst du ihn einfach in den Kühlschrank.
  • Damit du dich gut ausruhen kannst, solltest du direkt mehrere Wickel für deine Brust vorbereiten und im Kühlschrank bereitstellen.
  • Achte darauf, den Quark an der betroffenen Stelle nicht direkt auf deine Haut zu schmieren. Das Abwaschen kann auf den schon schmerzenden Brüsten eher unangenehm sein. Falls doch mal etwas danebengeht, kannst du den Quark mit einem feuchten Waschlappen von der Brust abtupfen.
  • Es ist gut, wenn der Quark nicht zu kalt ist. Bewahre die Wickel daher nicht im Gefrierfach auf.
  • Verwende die Quarkwickel nach Bedarf – gerne nach dem Stillen, damit du deine Brust sofort etwas beruhigen kannst.
  • Du kannst den Quarkwickel abnehmen, wenn er Zimmertemperatur angenommen hat oder der Quark nicht mehr feucht ist.

Sonstige Hilfen bei einem Milchstau oder einer Brustentzündung

Anstelle von Quarkwickeln kannst du auch Kühl-Packs oder Weißkohlblätter benutzen. Die kühlen Kohlblätter kannst du einfach im Kühlschrank aufbewahren und bei Bedarf auf die Brust legen. Knicke sie vorher ein wenig, damit die Flüssigkeit besser austreten kann. Auch bei den Weißkohlblättern solltest du die Brustwarzen aussparen.

Neben einem Quarkwickel gibt es noch weitere Möglichkeiten, die Beschwerden bei einem Milchstau oder einer Mastitis zu lindern. Zunächst solltest du deine Hebamme kontaktieren. Sie kann dir hilfreiche Tipps geben und dir sagen, ab wann du besser einen Arzt sehen solltest.

Lege dich außerdem aufs Bett oder Sofa und versuche, dich so weit wie möglich zu entspannen. Nimm den Druck raus, sage Termine ab und frage nach Unterstützung im Haushalt und mit dem Baby. Es ist wichtig, dass du dich jetzt schonst.

Dein Baby darfst du gerne weiterhin stillen. Das Stillen kann sogar dabei helfen, die Milch zu lösen. Lege das Kind dabei so, dass sein Kinn auf die gerötete Stelle zeigt. Dort zieht dein Baby am meisten Milch. Probiere dazu gerne verschiedene Stillpositionen aus. Schmerzt die Brustwarze, können kurzfristig Stillhütchen helfen. Frag auch hier vor der Anwendung deine Hebamme um Rat.

Falls dein Baby mal keine Lust auf das Stillen hat, kannst du dir mit Abpumpen aushelfen. Die überschüssige Milch kannst du kühl aufbewahren, bis dein Kind wieder Hunger hat. Wenn du einen Milchstau oder eine Mastitis hast, solltest du zudem einen Still-BH ohne Bügel wählen.

Wir hoffen, dass dir unsere Tipps geholfen haben und wünschen dir eine gute Besserung!

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