Veränderungen des Körpers in der Schwangerschaft
Die Veränderungen während der Schwangerschaft sind zahlreich: Bestimmt kennst du viele davon bereits. Dein ganzer Körper stellt sich nun darauf ein, dein Baby gut zu versorgen und auf die Welt zu bringen. Daraus ergeben sich eine ganze Reihe an Veränderungen und Beschwerden, welche zu großen Teilen mit der Hormonumstellung zu tun haben. Welche Veränderungen du in der Schwangerschaft erwarten kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Auch die Emotionen verändern sich in den nächsten neun Monaten. Woran das liegt und was genau sich ändert, erfährst du in unserem Artikel zur Emotionalität in der Schwangerschaft.
Ernährung & Verdauung in der Schwangerschaft
Um dein Baby ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen, stellt dein Körper sich darauf ein, diese über die Plazenta und die Nabelschnur weiterzugeben. Dafür soll weniger Glukose von deinen Zellen aufgenommen werden. Zu diesem Zweck stellt dein Körper mehr Insulin her. Darüber hinaus benötigst du mehr Vitamine und Mineralstoffe.
- Mehr Infos zum Thema erhältst du in unserer Kategorie Ernährung in der Schwangerschaft.
Während der Schwangerschaft nimmst du circa 14 Kilogramm zu – inklusive des Gewichts deines Babys. Im Einzelfall kann diese Zunahme natürlich etwas abweichen. Vielleicht leidest du nun auch häufiger an Verstopfung. Das liegt daran, dass dein Darm durch die Gebärmutter etwas zur Seite gedrängt wird. Außerdem arbeitet er etwas langsamer als sonst.
Hinweis: Wenn dein Körper mit der Insulinproduktion nicht hinterherkommt, dann entsteht eine sogenannte Schwangerschaftsdiabetes. Diese bildet sich nach der Geburt jedoch wieder zurück.
Kreislauf & Durchblutung
Während der Schwangerschaft produziert der Körper mehr Blut – ungefähr anderthalb Liter mehr sind nun in deinem Blutkreislauf unterwegs. Ein niedrigerer Blutdruck ist meistens die Folge. Gleichzeitig erhöht sich dein Puls ein wenig. Diese Änderungen können bei dir zu Müdigkeit führen. Oder vielleicht fühlst du dich schneller erschöpft. Gönne dir auf jeden Fall genügend Pausen und mach auch tagsüber gerne mal ein Schläfchen.
Auch insgesamt steigt die Flüssigkeitsmenge in deinem Körper an. Du könntest dadurch ein paar Wassereinlagerungen in den Beinen bekommen. Das ist an sich aber nichts Schlimmes und bildet sich nach der Schwangerschaft langsam wieder zurück.
Zähne & Zahnpflege
Es ist natürlich nicht so, dass jede Schwangerschaft einen Zahn kostet. Allerdings ist an dem Sprichwort schon etwas Wahres dran. Denn die Mundflora ändert sich, wenn du schwanger bist – was ebenfalls auf die Hormone zurückzuführen ist. Jetzt ist es für Bakterien leichter, sich zu vermehren und auch dein Zahnfleisch wird schneller angegriffen.
Du solltest daher auf eine gewissenhafte Zahnpflege achten. Am besten lässt du dir die Zähne gleich professionell reinigen und gehst regelmäßig zur Kontrolle beim Zahnarzt. So können Probleme wie Karies schneller entdeckt und bekämpft werden.
Tipp: Bestimmte zahnmedizinische Leistungen sind während der Schwangerschaft kostenlos. Nutze diese Gelegenheit und informiere dich bei deinem Zahnarzt oder deiner Krankenkasse.
Muskeln & Gelenke
Eventuell nimmst du in letzter Zeit häufiger mal ein Knacken wahr, wenn du dich bewegst. Das kann daran liegen, dass sich deine Gelenke und Bänder durch die Hormone etwas lockern. Durch den wachsenden Bauch kann es zudem zu Rückenschmerzen kommen, weil sich der Gewichtsschwerpunkt verlagert. Achte darauf, nicht zu sehr ins Hohlkreuz zu rutschen – das kann die Schwangerschaftsbeschwerden noch verstärken.
Tipp: Bestimmte Gymnastikübungen in der Schwangerschaft können gegen Rückenschmerzen helfen und ihnen vorbeugen. Sieh doch mal bei unserem Schwangerschafts- & Geburtsvorbereitungskurs vorbei. Dort haben wir viele hilfreiche Tipps und Übungen für dich zusammengestellt.
Veränderungen der Organe
Mit dem Wachsen der Gebärmutter werden die restlichen Organe immer mehr zur Seite gedrängt. Das kann zum einen Schwierigkeiten bei der Verdauung nach sich ziehen. Druck auf den Magen führt möglicherweise zu Sodbrennen – bei Druck auf den Darm sind Verstopfung oder auch Hämorrhoiden möglich.
Zum anderen könnte Kurzatmigkeit bei dir auftreten, weil die Lunge weniger Raum hat. Das ist besonders in den späteren Schwangerschaftsmonaten der Fall. Allzu bekannt ist vielen werdenden Müttern außerdem der gestiegene Harndrang. Der Druck von oben sorgt für weniger Platz in der Blase – gleichzeitig können die Hormone den Harndrang noch verstärken.
Brüste & Geschlechtsorgane
Bereits in der Schwangerschaft bildet sich in den Brüsten Kolostrum, welches auch als Vormilch bezeichnet wird. Deine Brüste wachsen dadurch merklich an – üblicherweise um 1–2 Körbchengrößen. Darüber hinaus verdunkeln sich die Brustwarzen, damit sie für dein Baby einfacher sichtbar sind.
Du könntest feststellen, dass deine Vagina nun mehr Ausfluss produziert als sonst. Das liegt an der erhöhten Durchblutung. Es kann auch passieren, dass du häufiger Infektionen wie Scheidenpilze bekommst. Diese sind aber in der Regel gut zu behandeln. Wenn du dir bei etwas unsicher bist, dann sprich am besten deine Hebamme oder deinen Frauenarzt darauf an.
Möglicherweise bemerkst du nun auch eine veränderte Libido. Das ist vollkommen normal – egal, ob du mehr oder weniger Lust auf Zärtlichkeit hast. In der Regel ist Sex während der Schwangerschaft erlaubt: Falls du möchtest, kannst du die Zweisamkeit daher gerne genießen.
Hautveränderungen
Deine Haut könnte sich während der Schwangerschaft auf verschiedene Weisen verändern. Es könnte zum Beispiel passieren, dass du anfälliger für Pickel und Unreinheiten wirst. Oder aber deine Haut wird reiner und strahlender. Beides bildet sich mit der Hormonumstellung nach der Geburt wieder zurück.
Außerdem ist die Haut von schwangeren Frauen meistens empfindlicher, was die Sonneneinstrahlung angeht. Du solltest daher immer Sonnencreme verwenden, wenn du im Sommer oder Frühling nach draußen gehst, damit du keinen Sonnenbrand bekommst.
Was du dabei jedoch meist nicht verhindern kannst, sind Pigmentflecken. Eine besonders häufige Pigmentveränderung ist die sogenannte Linea Nigra. Diese verläuft vertikal über den Bauch und verblasst in der Regel in den ersten Monaten nach der Geburt bzw. Stillzeit wieder.
Weitere mögliche Veränderungen sind Schwangerschaftsstreifen oder Juckreiz. Zwar kannst du beides nicht vollständig verhindern, jedoch haben sich Feuchtigkeitscremes als hilfreich erwiesen. Außerdem solltest du darauf achten, dich ausgewogen zu ernähren und genug Wasser zu trinken.
Veränderungen der Haare
Mit dem erhöhten Östrogenspiegel in der Schwangerschaft geht eine höhere Haardichte einher. Deine Haare werden langlebiger und erscheinen dadurch voller. Im Wochenbett wird dieser Effekt umgekehrt und es kommt zum vermehrten Haarausfall. Dieser hört wieder auf, sobald dein Körper sich auf seinen normalen Hormonhaushalt umgestellt hat. Zudem könnte es sein, dass deine Haare in der Schwangerschaft etwas glänzender oder schneller fettend sind.
In diesem Artikel hast du erfahren, was sich in der Schwangerschaft in deinem Körper tut. Doch wie geht es weiter? Das kannst du in unserer Kategorie Körper der Mama im Wochenbett nachlesen!