Online Begleitung von der Schwangerschaft bis zum 1. Babyjahr
Schwangerschaftsbeschwer­den im Überblick

Schwangerschaftsbeschwer­den im Überblick

Julia
Hebammenwissen von: Julia
Lesedauer: 5 min.

Während der Schwangerschaft hat so ziemlich jede Frau mit verschiedenen Beschwerden zu kämpfen. Die gute Nachricht ist aber: Nicht jede davon muss bei dir auftreten. Es kann sein, dass du vor manchen Symptomen komplett verschont bleibst. Andere Beschwerden können natürlich etwas stärker ausgeprägt sein. Das ist aber vollkommen normal.

Im Grunde findet die größte Veränderung während des ersten Trimesters statt. Hier muss sich dein Körper erst einmal an die Umstellungen gewöhnen. Typische Beschwerden wie Übelkeit oder Heißhunger können hier schon einmal auftreten. Im Folgenden möchten wir dir einen Überblick über die häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft geben.

Mehr über deine Schwangerschaft und alle Phasen danach lernst du in unserem Momallie Komplettpaket. Wir begleiten dich von Anfang an – bis zum Ende des ersten Babyjahres.

Müdigkeit in der Schwangerschaft

Erschöpfung, Müdigkeit, Kraftlosigkeit – im ersten Trimester ist es nicht ungewöhnlich, wenn du dich häufig schlapp fühlst. Das kann sich auch in das zweite Drittel noch hineinziehen. Gerade im dritten Trimester kommen zusätzlich oft Schlafprobleme dazu – wir sehen das schon als kleine Vorbereitung für eure Zeit mit Baby. Mache ruhig tagsüber mal ein Schläfchen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Große Erschöpfung hängt oft auch mit Eisenmangel zusammen. Dein allgemeines Blutvolumen steigt vor allem in der Spätschwangerschaft, weshalb du jetzt mehr Eisen zu dir nehmen solltest. Plane das bei der Ernährung mit ein und setze zum Beispiel auf Kürbiskerne oder Sesam.

In unserer Kategorie Ernährung in der Schwangerschaft findest du weitere Lebensmittel, die dir bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden helfen können.

Ernährung & Verdauung

Heißhunger und Übelkeit sind wohl zwei der bekanntesten Schwangerschaftsbeschwerden. Beide treten vor allem im ersten Trimester auf. Es kann durchaus sein, dass dich die Übelkeit nicht nur morgens erwischt, sondern über den Tag verteilt. Dabei kann es helfen, eher ein paar kleinere Mahlzeiten zu essen als wenige große. Das entlastet deinen Magen. Auch Karotten sind ein gutes Hilfsmittel bei Übelkeit. Begünstigt wird die Übelkeit auch durch eventuelle Geruchsempfindlichkeit oder Geschmacksveränderungen.

Heißhunger kann sich auch bis in das zweite Trimester hineinziehen. Er wird durch die Hormone verursacht. Versuche, dennoch auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Außerdem kann es helfen, wenn du zunächst mit einer richtigen Mahlzeit deinen Hunger stillst und erst dann zu deinen Lieblingssnacks greifst.

Im zweiten und dritten Trimester kann Sodbrennen für viele Schwangere zu Beschwerden führen. Dagegen hilft es einmal, sich beim Schlafen auf die linke Körperseite zu legen, denn hierbei entsteht seltener Sodbrennen als in anderen Positionen. Zum anderen solltest du säurehaltige Lebensmittel eher meiden. Als schnelle Hilfen können wir den verdünnten Saft einer Zitrone, pure Haferflocken, etwas Milch oder eine Messerspitze Senf empfehlen.

Du wirst vielleicht auch festgestellt haben, dass du häufigeren Harndrang hast als sonst. In der Frühschwangerschaft liegt das an den Hormonen – später wird die Blase durch die Gebärmutter etwas abgedrückt. Leider gibt es hier nicht viel, was du tun kannst. Plane jedoch bei Ausflügen mit ein, dass es immer eine Toilette in der Nähe geben sollte.

Falls du eine Blasenentzündung bekommst, solltest du deinen Arzt oder deine Hebamme kontaktieren. Eine eigenständige Behandlung mit Preiselbeeren solltest du vermeiden, da es keine Belege für deren Wirksamkeit gibt.

Für generelle Verdauungsbeschwerden und Verstopfung können wir dir Spaziergänge empfehlen, denn Bewegung unterstützt die Darmtätigkeit. Nimm außerdem genügend Wasser zu dir oder trinke mal einen warmen Apfelsaft. Auch die richtige Teesorte kann helfen.

Brust und Brustwarzen

Deine Brüste fangen schon im ersten Schwangerschafts-Drittel an zu wachsen. Gleichzeitig können sie empfindlicher werden, vor allem an den Brustwarzen. Hier hilft es, einen passenden BH zu tragen, der nicht einschneidet und den Busen gut unterstützt. Im zweiten Drittel kann bereits etwas Kolostrum austreten. Wenn das nicht der Fall ist, musst du dir aber auch keine Gedanken machen.

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Kreislauf

Schwindel, Kopfschmerzen und Hitzewallungen können Schwangere in jedem Trimester begleiten. Gerade im Sommer sind diese Beschwerden häufig etwas verstärkt. Achte dann vor allem auf die passende Kleidung – also eher etwas luftiger – und mache genügend Pausen. Außerdem solltest du viel trinken. Besonders mit dem wachsenden Bauch können auch Kurzatmigkeit oder ein Engegefühl im Brustkorb entstehen.

Emotionale Veränderungen

Eine Schwangerschaft ist eine große Lebensveränderung. Da ist es ganz natürlich, dass du dich auf die neue Situation erst einmal einstellen musst. Emotionalität in der Schwangerschaft ist daher keine Seltenheit.

Im ersten Trimester können dabei Gereiztheit oder eine erhöhte Emotionalität entstehen. Zu Beginn des zweiten Trimesters könnte dich das Gefühl beschleichen, überhaupt nicht schwanger zu sein. Schließlich haben die meisten Symptome nun abgenommen – äußerlich lässt sich aber dennoch nicht viel erkennen.

Mach dir darüber jedoch keine Sorgen. Dein Bauch lässt sich noch früh genug blicken. Sei vor allem umsichtig mit dir selbst und gönne dir regelmäßige Pausen. Das gilt besonders kurz vor der Geburt, wenn bei dir der Nestbautrieb einsetzt und du am liebsten alles perfekt für dein Baby vorbereiten möchtest. Bitte ruhig Freunde oder Familie um Hilfe, damit sie dich bei den Vorbereitungen unterstützen können.

Haut & Haare

Mit der Hormonumstellung verändert sich dein Körper in der Schwangerschaft auf ganz vielfältige Weise. Das betrifft unter anderem auch deine Haare und deine Haut. Bei den Haaren kann es sein, dass diese schneller fetten als sonst – oder aber seltener. Gleichzeitig erscheinen sie dicker, weil weniger Haare ausfallen. Dies gleicht sich nach der Geburt wieder aus.

Deine Haut wird auf verschiedene Weise beansprucht. Einerseits kann sie trocken oder unrein werden, weshalb du vielleicht häufiger Pickel bekommst. Andererseits kommt es eventuell zu Schwangerschaftsstreifen oder Juckreiz. Regelmäßiges Eincremen kann dabei Abhilfe schaffen. Bei einigen Frauen entsteht auch die sogenannte Linea nigra – ein Streifen, welcher sich vertikal über den Bauch erstreckt. Meistens verschwindet dieser jedoch nach der Geburt bzw. Stillzeit wieder.

Tipp: Benutze beim Spazieren und anderen Aktivitäten Sonnencreme – Schwangere bekommen leichter einen Sonnenbrand.

Gelenke und Muskeln

Während der Schwangerschaft wächst deine Gebärmutter um ein Vielfaches. Dies drängt nicht nur deine inneren Organe zur Seite, sondern es kann auch zu leichten Schmerzen führen. Sie machen sich vor allem durch ein Ziehen in der Leiste oder im Rücken bemerkbar. Auch ausgeprägte Rückenschmerzen können entstehen.

Begünstigt werden Rückenschmerzen durch die veränderte Gewichtsverlagerung deines Körpers. Um dem vorzubeugen, solltest du auf eine gute Haltung achten. Wärme kann ebenfalls helfen, den Schmerz zu lindern.

Durch einen erhöhten Magnesiumbedarf könntest du, gerade im 2. Trimester, häufiger Wadenkrämpfe bekommen. Wir empfehlen dir eine magnesiumreiche Ernährung: Mandeln oder Haferflocken sollten jetzt häufiger auf deinem Speiseplan stehen.

Weitere Beschwerden in der Schwangerschaft

Neben den oben genannten Punkten gibt es noch ein paar weitere Schwangerschaftsbeschwerden, die wir dir kurz vorstellen möchten. Wie auch bei den anderen Problemen kann es sein, dass einige davon bei dir etwas stärker ausgeprägt sind – oder sie treten überhaupt nicht auf.

  • Nasenbluten: Dein Körper ist zur Zeit stärker durchblutet – damit wird auch Nasenbluten wahrscheinlicher. Es tritt häufig im zweiten Trimester auf.
  • Bauch und Bauchnabel: Natürlich unterliegt dein Bauch während der Schwangerschaft ganz besonderen Veränderungen. Das starke Wachstum kann dabei zu einem Gefühl von Spannung führen – meistens im zweiten oder dritten Trimester. Außerdem kann es passieren, dass sich dein Bauchnabel etwas nach außen wölbt. Normalerweise bildet er sich nach der Geburt aber wieder zurück.
  • Zahnfleischbluten: Durch die Hormone werden dein Zahnfleisch und deine Zähne empfindlicher. Auch Karies kann hier die Folge sein. Plane daher frühzeitig Besuche beim Zahnarzt ein und lasse am besten eine professionelle Zahnreinigung durchführen, um Beschwerden vorzubeugen.
  • Veränderte Libido: Während die Libido in der Frühschwangerschaft meistens abnimmt, kann sie ab dem zweiten Trimester wieder deutlich verstärkt auftreten. Grundsätzlich ist Sex während der Schwangerschaft jedoch erlaubt.
  • Größere Füße: Das zusätzliche Gewicht von Gebärmutter und Baby sorgt häufig dafür, dass die Füße etwas größer sind als vorher. Meistens verkleinern sie sich nach der Geburt wieder – das kann allerdings ein paar Monate dauern. Besorge dir daher am besten Schuhe in der passenden Größe.
  • Verstopfte Nase: Besonders im zweiten Trimester kann es zu einem leichten Schwangerschaftsschnupfen kommen. Darüber musst du dir aber keine Gedanken machen.
  • Hämorrhoiden: Von Hämorrhoiden werden viele Schwangere ab dem zweiten Trimester geplagt. Sie bilden sich in den meisten Fällen von alleine wieder zurück – allerdings können sie auch nach der Geburt noch eine Weile für Beschwerden sorgen. Gegen unangenehmes Jucken kann zum Beispiel eine Hämorrhoiden-Salbe helfen.

Wir hoffen, dass wir dir einen Überblick über die wichtigsten Schwangerschaftsbeschwerden geben konnten. Hier findest du zurück zur Kategorie Beschwerden in der Schwangerschaft.

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