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Fläschchen geben: praktische Tipps und was du beachten solltest

Fläschchen geben: praktische Tipps und was du beachten solltest

Jasmin
Hebammenwissen von: Jasmin
Lesedauer: 11 min.

Fläschchen geben statt Stillen? Wenn Mütter diese Entscheidung treffen, dann wird das häufig kritisiert. Medizinisch gesehen wird Müttern schon seit längerem das Stillen empfohlen, denn es versorgt das Baby mit wichtigen Nährstoffen und erleichtert das Bonding. Doch natürlich spielt nicht nur die Medizin eine Rolle. Wichtig ist, dass ihr euren eigenen Weg findet. Wir zeigen dir in diesem Artikel, worauf du achten musst, wenn du deinem Baby die Flasche gibst.

Ihr seid zum ersten Mal Eltern geworden und alles ist noch neu für euch? Mit unserem Kurs „Babys erstes Jahr & Wochenbett“ möchten wir euch wertvolles Hebammenwissen an die Hand geben, damit ihr die kommende Zeit noch besser genießen könnt. Wir freuen uns auf euch!

Stillhindernisse: Wann muss man das Fläschchen geben?

Dem Stillen stehen grundsätzlich bloß wenige Hindernisse im Weg. Viele Probleme – zum Beispiel zu wenig Milch oder Schmerzen beim Stillen – lassen sich durch Zeit und bestimmte Methoden beheben. Hier kann auch das Gespräch mit der Hebamme oder einer Stillberaterin weiterhelfen. Tatsächliche Stillhindernisse stellen zum Beispiel Infektionen oder Pilzerkrankungen dar. Solltest du wegen einer solchen Krankheit jedoch nicht stillen können, dann wird dein Arzt dich darauf hinweisen.

Für viele Mütter steht bei der Entscheidung zwischen Stillen oder Flasche jedoch der emotionale Aspekt im Vordergrund. Einige Frauen können sich nicht vorstellen, ihr Baby zu stillen. Die Entscheidung liegt letztlich bei dir. Wenn das Stillen für dich zu viel Stress bedeuten würde, dann solltest du dich nicht dazu zwingen. Es kann jedoch sein, dass du und dein Baby nach dem Stillbeginn bloß einige Zeit braucht, bis ihr euch aufeinander eingespielt habt.

Fläschchen, Sauger, Anzahl: Darauf solltest du achten

Beim Kauf von Fläschchen und Saugern gibt es verschiedene Kriterien, auf die du achten solltest. Entscheide dich jedoch immer so, dass du und dein Baby mit der Lösung zufrieden seid. Dazu solltest du dir am besten ein wenig Zeit nehmen.

Welche Flasche?

Das Fläschchen kann entweder aus Glas oder Kunststoff bestehen. Beide Materialien haben ihre Vorteile. Flaschen aus Glas sind zum Beispiel meist mikrowellengeeignet und gelten als sicherer, da sie keine Weichmacher enthalten. Mit Kunststoff-Fläschchen bist du jedoch vor allem bei Ausflügen besser ausgerüstet, da sie nicht so schnell kaputtgehen. Darüber hinaus sind sie nicht so schwer wie Glasflaschen.

In den ersten Monaten reicht es, kleinere Fläschchen zu verwenden, da dein Kind noch nicht so viel trinkt. Wenn es wächst, solltest du jedoch zu einer anderen Größe wechseln. Bei den Herstellern findest du meistens Empfehlungen darüber, welche Größe für welches Alter geeignet ist.

Bei der Form der Flasche kannst du ganz nach deinem Empfinden gehen. Probiere einfach mal aus, welche Formen gut in der Hand liegen.

Welcher Sauger?

Sauger gibt es vor allem aus Silikon und Latex. Auch hierbei solltest du ausprobieren, welche Variante dein Kind bevorzugt. Silikon sieht etwas schöner aus als das bräunliche Latex. Dafür ist Latex jedoch robuster. Hinweis: Wenn ein Sauger beschädigt ist, also kleine Risse oder ähnliches aufweist, dann solltest du ihn ersetzen. Es können sich dann leichter Krankheitserreger ansiedeln.

Bei der Größe des Saugers kannst du dich nach den Altersangaben der Hersteller richten. Wenn du merkst, dass ein Sauger zu groß oder zu klein ist, dann probiere es ruhig mal mit einer anderen Größe.

Falls du dein Kleines mit Pre-Milch fütterst, dann solltest du eher eine kleine Lochgröße wählen. Ansonsten kommt zu viel Flüssigkeit aus der Flasche und dein Baby kann sich schneller verschlucken. Wenn das Baby sehr schnell trinkt, dann kannst du auf einen Teesauger umstellen. Hier ist die Öffnung etwas kleiner.

Ob du einen Kirschkernsauger wählst oder einen abgeflachten, ist ebenfalls dir überlassen. Es kann sein, dass dein Baby eine der beiden Varianten bevorzugt.

Wie viele Fläschchen?

Da du die Fläschchen nach jeder Benutzung gründlich sterilisieren musst, solltest du ein Fläschchen für jede Tagesmahlzeit besitzen. Empfohlen sind um die 7 Mahlzeiten pro Tag – du solltest also mindestens 7 Fläschchen haben. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du natürlich noch ein paar Extra-Fläschchen besorgen.

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Die richtige Säuglingsnahrung: Unsere Tipps

Es gibt verschiedene Säuglingsnahrungen, welche jeweils für unterschiedliche Altersstufen empfohlen werden. Unterschieden wird zwischen Pre-Milch, 1er-Nahrung und Folgemilch (2er- und 3er-Milch). Wir würden dir jedoch empfehlen, von Anfang an die Pre-Nahrung zu geben und dabei zu bleiben. Sie ist der Muttermilch am meisten nachempfunden und ist daher eine relativ gute Alternative im ersten Lebensjahr.

Möglich ist außerdem eine Kombination aus Stillen und Flasche. Diese Variante wird auch als Zwiemilch bezeichnet. Sie erlaubt Müttern mehr Flexibilität im Alltag, ohne auf das Stillen völlig verzichten zu müssen. Eine weitere Möglichkeit ist es, dem Baby abgepumpte Muttermilch zu geben. Welche Version für dich am besten funktioniert, kannst du ganz individuell entscheiden. Sprich aber am besten vorher deine Hebamme oder eine Stillberaterin darauf an. Diese können dir wertvolle Hinweise zum Thema geben.

Zubereitung: Die Flasche richtig anrühren

Beim Zubereiten der Flasche solltest du dich in jedem Fall an die Packungsanleitung halten. Mische daher weder zu große noch zu kleine Mengen des Pulvers ins Wasser. Außerdem ist es wichtig, die Mahlzeit immer frisch zuzubereiten. Anderenfalls können sich Krankheitserreger darin sammeln. Hebe daher die Reste niemals auf, sondern mache lieber eine neue Portion.

  1. Wasser einfüllen: Verwende zur Zubereitung abgekochtes Wasser. Du kannst dazu ruhig Leitungswasser nehmen. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, da sonst das Milchpulver verklumpt und wichtige Vitamine zerstört werden. Eine Temperatur von 50° ist ideal. Fülle das Wasser in ein sterilisiertes Fläschchen.
  2. Milchpulver einrühren: Rühre im nächsten Schritt das Milchpulver ein. Halte dich dabei genau an die Mengenangaben auf der Verpackung. Schließe dann die Flasche und lege den Daumen auf das Saugloch. Schüttle das Fläschchen, um das Milchpulver mit dem Wasser zu vermischen. Geh dabei jedoch nicht zu grob vor, damit sich weniger Bläschen bilden.
  3. Temperatur prüfen: Prüfe im letzten Schritt die richtige Temperatur der Milch. Sie sollte bei 37° liegen. Zum Überprüfen kannst du auch die Innenseite deines Handgelenks nutzen. Kippe einfach ein paar Tropfen Milch darauf. Fühlt es sich heiß an, dann musst du noch warten. Ist die Milch jedoch warm, dann kannst du sie deinem Baby jetzt geben.

Flasche geben – worauf du achten solltest

Beim Füttern solltest du ebenfalls ein paar Punkte beachten. Halte dich dabei immer an deine, aber auch an die verschiedenen Baby Bedürfnisse. Hier findest du eine Reihe an Tipps, die dir das Füttern erleichtern können:

  • Versuche, dich in den Abläufen möglichst am Stillen zu orientieren. Halte also dein Baby nah an deiner Brust und lasse euch beiden viel Raum fürs Bonding.
  • Ähnlich wie bei gestillten Kindern solltest du dir zum Füttern möglichst einen ruhigen Rückzugsort suchen, an dem sich dein Kind gut entspannen kann.
  • Lege das Baby so hin, dass es für euch beide bequem ist – es sollte dicht bei der Brust liegen. Direkter Körperkontakt – Haut an Haut – sorgt dafür, dass mehr Oxytocin ausgestoßen wird.
  • Wenn du Pre-Milch gibst, dann kannst du dein Baby nach Bedarf füttern; ungefähr aber alle 3–4 Stunden. Die Länge einer Mahlzeit kann dabei variieren. Bei vielen Eltern dauert es um die 20 Minuten.
  • Wenn euer Baby eher kleine Portionen auf einmal trinkt, dann ist das ganz normal. Zwinge es nicht dazu, weiter zu trinken, indem du ihm mit der Flasche folgst.
  • Außerdem solltest du die Flasche nicht zu steil halten, weil das Kind dadurch schneller schlucken muss. Lieber sollte es langsam und behutsam trinken, damit nicht so viel Luft in den Bauch gerät.
  • Beobachte dein Baby und schaue auf seine Signale. Es gibt verschiedene Hungeranzeichen beim Baby. Wenn es Hunger hat, dann führt es zum Beispiel oft die Hand zum Mund oder saugt an seiner Faust. Sobald es satt ist, spuckt es den Sauger meistens wieder aus.
  • Halte den Kopf währenddessen fest, damit sich dein Kleines besser aufs Schlucken konzentrieren kann.
  • Setze zwischendurch kurz ab und lasse deinem Kind die Gelegenheit, ein Bäuerchen zu machen.

In den ersten Wochen kann es sein, dass ihr noch ein paar Startschwierigkeiten habt, aber das ist vollkommen normal. Wir wünschen euch viel Erfolg!

Flasche sterilisieren: Das ist dabei wichtig

Jedes Fläschchen sollte nach dem Gebrauch gründlich gereinigt und sterilisiert werden. Am besten funktioniert es, alle Flaschen einmal pro Tag mit heißem Wasser abzukochen. Wenn du viele Fläschchen hast, dann empfehlen wir dir einen Sterilisator. Zudem solltest du darauf achten, dir vor und während der Zubereitung die Hände zu waschen, damit keine Keime in die Milch geraten.

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