Eier in der Schwangerschaft – was ist erlaubt?

In vielen Gerichten sind Eier enthalten und auch pur auf dem Frühstückstisch schmeckt ein Ei sehr gut. Unter der Schale stecken zahlreiche gesundheitsfördernde Nährstoffe. Doch vor allem rohe Eierspeisen können für Schwangere ein Risiko darstellen. Denn in seltenen Fällen enthalten die Eier Salmonellen. Daher habe ich in diesem Beitrag alle wichtigen Infos rund um Eier in der Schwangerschaft zusammengestellt. In der praktischen Liste kannst du einfach nach besonders beliebten Gerichten mit Eiern schauen.

Darf ich Eier in der Schwangerschaft essen?

Ein großes Ja! Auch wenn du schwanger bist, brauchst du auf Eier nicht zu verzichten. Ganz im Gegenteil. Denn Eier enthalten viele wichtige Nährstoffe:

• Mineralstoffe wie Eisen und Zink
• fettlösliche Vitamine A, D und E
• wasserlösliche B-Vitamine B2, B6, B12, Biotin, Niacin und Folsäure

• Proteine: Besonders wertvoll ist das Ei wegen seines Eiweiß-Gehaltes. Das Eiweiß wird auch als Protein bezeichnet. Es ist für deinen Körper – und den deines Babys – jetzt wichtig. Denn Proteine unterstützen die Bildung von Körperzellen und Gewebe. Das Eiweiß aus Eiern hat von allen natürlichen Nahrungsmitteln die höchste biologische Wertigkeit und kann von unserem Körper besonders gut verarbeitet werden.

Da das Eigelb besonders gehaltvoll an Cholesterin und Fett ist, solltest du es mit dem Verzehr von Eiern nicht übertreiben. Die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfehlen, Eier auf jeden Fall in den Speiseplan zu integrieren. Da Gesundheit individuell ist, können sie keine genaue Angabe machen, wie viele Eier pro Woche unbedenklich sind. Zwei oder drei Stück dürfen gesunde Schwangere sicherlich essen.

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Gare oder rohe Eier: Worauf sollte ich beim Verzehr achten?

Sind Eier gut durchgegart, sind sie für werdende Mütter unbedenklich. Anders sieht es bei rohen Eiern aus. Hier können sich noch Salmonellen befinden. Eine Salmonelleninfektion wird von heftigen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen und Übelkeit begleitet. Normalerweise ist die bakterielle Infektion für gesunde Menschen unangenehm, aber nicht gefährlich. Jedoch sollte man gerade in der Schwangerschaft ein wenig vorsichtiger sein.

Weil Salmonellen-Erreger keine hohen Temperaturen vertragen, hilft es, die Speisen ausreichend zu erhitzen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt hierfür Temperaturen über 70 Grad und das bei mindestens zehn Minuten Garzeit.

Liste: Welche Eiergerichte sind in der Schwangerschaft erlaubt?

Hier habe ich dir eine Übersicht mit besonders beliebten Rezepten zusammengestellt, die Eier enthalten:

• Armer Ritter: Dieses Gericht ist auch als French Toast bekannt. Verwende möglichst frische Eier und erhitze den Toast ausreichend.
• Eis: Industriell hergestelltes Eis aus dem Supermarkt darfst du bedenkenlos genießen. Denn dafür werden keine rohen Eier verwendet. Anders kann es in deiner Eisdiele aussehen, die leckere Sorten frisch herstellt. Frage am besten nach. Alternativen sind Fruchteis und Sorbet, sie werden meist ohne Milch und Ei produziert.

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Hebammenwissen von: Jasmin

• Feinkostsalate: Ob Kartoffel-, Nudel- oder Fleischsalat – viele Feinkostsalate sind mit Mayonnaise verfeinert, die Eier enthält. Bei industriell hergestellten Produkten aus dem Supermarkt gelten strenge Hygienevorschriften, die Zutaten sind erhitzt worden. Isst du in einem Restaurant oder gibt es ein Buffet, frage vor Ort am besten nach. Sind rohe Eier in den Salaten, solltest du sicherheitshalber darauf verzichten.
• Gekochtes Ei: Hartgekocht ist ein leckeres Frühstücksei für dich perfekt und sicher.

• Gefüllte Eier: Da für die Füllung das Eigelb hartgekochter Eier verwendet wird, darfst du hier zugreifen.
• Kuchen: Die lange Backzeit und die hohe Backtemperatur von Kuchen vernichten alle Salmonellen-Bakterien. Lass dir den Kuchen schmecken!
• Mayonnaise: Im Handel erhältliche Mayonnaise besteht aus pasteurisiertem Eigelb, das ausreichend erhitzt wurde. In selbstgemachter Mayonnaise stecken dagegen meist frische Eier. Greife daher sicherheitshalber zu den Industrieprodukten im Glas oder der Tube. Bei veganer Mayonnaise hast du sogar ein Produkt, das komplett ohne Ei hergestellt wurde.
• Omelett: Erhitze das Omelett ausreichend lange und auf hohen Temperaturen. Verfeinere es zum Beispiel mit Gemüse oder Kräutern. So schmeckt es noch leckerer.

• Pfannkuchen: Du darfst gerne einen Pfannkuchen pur oder mit leckerem Topping essen. Achte darauf, dass der Teig lange und gleichmäßig erhitzt wird. Dann ist er gut durchgebacken und Keime haben keine Chance mehr.
• Plätzchen: Brauchst du Eier für deinen Plätzchenteig, ist das auch in der Schwangerschaft kein Problem. Denn die Kekse werden bei hohen Temperaturen und über eine lange Zeit gebacken.
• Pochierte Eier / Eier Benedict: Auf diesen Eier-Klassiker solltest du verzichten. Denn das Eigelb ist noch flüssig.
• Pudding: Nicht jeder Pudding enthält Eier. Schaue auf die Zutaten. Steht bei Supermarkt-Produkten Ei darauf, muss dieses ausreichend erhitzt worden sein. Hier kannst du zugreifen. Stellst du Pudding selbst her, solltest du das Ei ebenfalls auf hohen Temperaturen für lange Zeit erhitzen. Bist du dir im Restaurant oder bei Freunden nicht sicher, frage einfach nach.

• Rührei: Kurz erhitzt, ist es noch fluffig und schmeckt besonders gut. In der Schwangerschaft solltest du jedoch dein Rührei lieber ein paar Minuten länger bei hohen Temperaturen in der Pfanne stocken lassen. Dann hast du ein sicher zubereitetes Lebensmittel.
• Sauce Hollandaise: Hier sorgt Eigelb für die cremige Konsistenz. Wenn die Soße aus frischen Zutaten zubereitet wurde, solltest du darauf verzichten. Denn Hollandaise wird dabei nur erwärmt, aber nicht gekocht. Bei industriell hergestellter Sauce Hollandaise aus dem Handel kannst du dagegen zugreifen. Denn die Produkte im Päckchen oder der Flasche wurden pasteurisiert und damit ausreichend erhitzt. Alternativ gibt es auch vegane Soße Hollandaise ganz ohne Eier.
• Senffei: Wenn du die Eier gut garkochst, bevor sie in die Senfsoße kommen, ist dieses Eiergericht unbedenklich und auch für Schwangere gut geeignet.

• Shakshuka: In diesem typisch israelischen Gericht sind die Eier laut Rezept innen noch leicht flüssig. Daher solltest du entweder darauf verzichten oder die Eier so lange garen lassen, bis sie komplett hart und durch sind.
• Spiegelei: Upside down ist die sichere Zubereitungsart von Spiegeleiern während deiner Schwangerschaft. Dafür wird das Ei so lange von beiden Seiten gebraten, bis das Eigelb komplett gestockt und durch ist. Weiterer Vorteil: So erhält das Ei zusätzliche Röstaromen und schmeckt besonders herzhaft.
• Tiramisu: Klassischerweise enthält dieses leckere italienische Dessert rohes Eigelb und Amaretto. Das sind gleich zwei Gründe, weshalb Schwangere besser die Finger davonlassen sollten. Doch es gibt auch Rezepte ohne Alkohol und Eier. So kannst du diese Köstlichkeit auch als werdende Mami sicher genießen.

Welche Eier sollte ich in der Schwangerschaft kaufen?

Untersuchungen zeigen, dass Bio-Eier in der Regel deutlich weniger Schadstoffe enthalten als konventionelle. Zudem schmecken Bio-Eier oft aromatischer. Und ihr Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren ist höher. Das liegt daran, dass Hühner aus Bio-Haltung im Freien scharren. Dort gibt es Gräser und Pflanzen, deren wertvolle Inhaltsstoffe sie dann aufnehmen. Du erkennst Bio-Eier am Eiercode: Die Zahl Null steht für die Ökologische Erzeugung.

Darf ich gefärbte Ostereier essen oder Eier auspusten?

Gerade in der Osterzeit essen und verarbeiten wir viele Eier. Auch Schwangere dürfen hier gerne mitmachen. Die Farben zum Eier-Färben sind lebensmittelecht und unbedenklich. Auch kleine Kinder dürfen diese Eier schließlich schon essen. Achte darauf, dass die Schale der gefärbten Eier intakt ist. Möchtest du Eier anmalen, dann wasche die Schale zuvor unter heißem Wasser ab. Nach dem Bemalen reinige zudem deine Hände. Auf das Auspusten von Eiern in der Schwangerschaft solltest du verzichten. Da man dazu mit den Lippen die Schale berührt, besteht die Gefahr einer Salmonellen-Übertragung. Überlasse daher diesen Spaß deinem Partner oder anderen lieben Mitmenschen.

Meine Tipps zum richtigen Umgang mit Eiern in der Schwangerschaft

Diese Punkte helfen dir dabei, damit Eier in der Schwangerschaft für dich ein gesundes und sicheres Lebensmittel sind:

• Einkauf: Ob Pudding, Mayonnaise oder Tiramisu – greife am besten zu abgepackter Ware. Hier kannst du sicher sein, dass die Zutaten pasteurisiert und damit eventuelle Erreger in den Eiern vernichtet wurden.
• Lagerung: Lagere frische Eier im Kühlschrank am besten bei Temperaturen unter sieben Grad. Die Fläche über den Gemüseschubladen eignet sich dafür gut.
• Erhitzen: Rohe Eier müssen ausreichend erhitzt werden, um Salmonellen zu vernichten. Das gilt auch für die Zubereitung in der Mikrowelle.
• Rascher Verzehr: Esse die Gerichte am besten schnell auf. Länger als zwei Stunden nach dem letzten Erhitzen sollten sie nicht stehen.

• Eis: Hast du dir Speiseeis aus der Packung genommen, dann stelle die Packung schnell wieder ins Gefrierfach. Friere an- oder aufgetautes Eis daher nicht wieder ein.
• Teig: Machst du dir zum Beispiel Pfannkuchen, dann verwende für den Teig möglichst frische Pfannkuchen. Stelle immer nur kleine Portionen her, sodass du den Teig sofort aufbrauchst und nichts übrigbleibt.
• Küchenhygiene: Hast du Eier angefasst, dann wasche dir direkt danach gründlich die Hände mit Seife. Küchentücher solltest du regelmäßig wechseln und heiß bei mindestens 60 Grad waschen.