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Emotionalität in der Schwangerschaft: die drei Stadien

Emotionalität in der Schwangerschaft: die drei Stadien

Julia
Hebammenwissen von: Julia
Lesedauer: 3 min.

In der Schwangerschaft verändert sich die Psyche – als werdende Mama weißt du das bestimmt schon. Typische Anzeichen wie häufiges Weinen, Stimmungsschwankungen oder Emotionalität kommen bei vielen Frauen vor. Doch dafür gibt es nicht bloß körperliche Ursachen. Denn neben den hormonellen Veränderungen musst du dich zunächst darauf einstellen, dass du bald Mutter werden wirst. Dies ist eine große Herausforderung und die emotionale Belastung sollte nicht unterschätzt werden. Besonders drei Stadien sind bei Schwangeren häufig zu finden. Diese möchten wir dir im Folgenden vorstellen.

Die erste Phase – Auseinandersetzung

In der ersten Phase beschäftigt sich die Frau vor allem mit den Umbrüchen in ihrem Leben. Vieles ändert sich oder hat sich schon verändert – gleichzeitig muss die neue Rolle als Mutter in das eigene Leben integriert werden. Im Grunde kann diese Phase bereits vor der Befruchtung beginnen. Denn auch bei Kinderwunsch können bereits Unsicherheiten und Fragen auftauchen. Vielleicht fühlt man sich der Mutterrolle (noch) nicht gewachsen. Oder man hat Angst, die eigene Freiheit zu verlieren.

Sobald man von der Schwangerschaft erfährt, kann dies gemischte Gefühle oder Stimmungsschwankungen mit sich bringen. Möglicherweise schwankst du zwischen Glück und Angst. Das ist vollkommen normal. Selbst bei Frauen mit Kinderwunsch kann es sein, dass die richtige Freude auf sich warten lässt. Häufig ist dies auch mit Schuldgefühlen verbunden. Dies hat sowohl Einfluss auf deinen Alltag als auch auf die Partnerschaft. Viele Frauen können sich Sex während der Schwangerschaft in dieser frühen Phase daher noch nicht vorstellen.

Behalte jedoch im Hinterkopf, dass es vielen Frauen so geht und du mit deinen inneren Konflikten nicht allein bist. Es gibt viel zu erledigen und du musst zum Beispiel jede Menge Anträge in der Schwangerschaft erledigen. Eine neue Lebensphase bricht an – dieser Übergang muss erst einmal verarbeitet werden.

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Die zweite Phase – Wohlbefinden

Im Gegensatz zur ersten Phase ist die zweite Phase geprägt von einem deutlich gestiegenen Wohlbefinden. Meist hat man schon einen großen Teil der seelischen Arbeit geleistet, welche der Umbruch mit sich führt. Gleichzeitig hat sich auch der Körper in der Schwangerschaft nun schon etwas an die neue Situation gewöhnen können und die Schwangerschaftsbeschwerden treten weiter in den Hintergrund.

Besonders für emotionale Frauen ist diese Phase von Erleichterung gekennzeichnet. Dadurch, dass das Risiko für eine Fehlgeburt nun stark abgesunken ist, kann die Schwangerschaft bewusster und mit mehr Freude empfunden werden. Außerdem sieht man nun auch äußerlich schon Veränderungen. So kann die Entwicklung besser mit dem Partner geteilt werden.

Die dritte Phase – Belastung

Die sogenannte Phase der Belastung beginnt üblicherweise nach der 30. Schwangerschaftswoche. Der Name ist einerseits zurückzuführen auf die gestiegene körperliche Belastung. Ein großer Bauch, Kurzatmigkeit und eine allgemeine Schwerfälligkeit sind für die Schwangere eine große Einschränkung. Viele Aufgaben können nun nicht mehr so ausgeführt werden, wie man es gewohnt ist. Zugleich rückt der Gedanke an mögliche Geburtsschmerzen immer näher.

Andererseits steigt auch die Ungeduld. Ängste, die in der ersten Phase ans Licht getreten sind, können nun wieder auftauchen. Gleichzeitig wird die Angst vor der Geburt nun greifbarer, da der Termin näher rückt. Häufig setzt jetzt auch der Nestbautrieb ein, bei welchem die werdende Mutter alles akribisch für die Ankunft des Kindes vorbereitet. Während dies einerseits zur Ablenkung dienen kann, sollte man andererseits darauf achten, sich nicht zu sehr anzustrengen.

Solche Belastungen reichen in der Regel deutlich über die Geburt hinaus. Bis das Baby in die Familie integriert worden ist, können bestimmte Ängste und Zweifel noch weiter bestehen.

FAZIT

Stimmungsschwankungen: Das kannst du tun

Falls die negativen Gedanken in den drei Stadien der Schwangerschaft Überhand nehmen, solltest du dies in jedem Fall ernst nehmen. Es kann sein, dass du sogar Anzeichen einer Depression zeigst. Dann ist es besonders wichtig, sich mit anderen über die eigenen Gedanken und Gefühle auszutauschen. Sprich mit deinem Partner oder mit Freunden und Familie darüber, was dich beschäftigt.

Solltest du keine Besserung oder gar eine Verschlimmerung wahrnehmen, dann kannst du jederzeit deinen Arzt oder deine Hebamme darauf ansprechen. Auch die Möglichkeit einer Therapie solltest du in Betracht ziehen. Diese kann dir helfen, mit den Veränderungen besser umzugehen.

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